Bauhistorische Dokumentation
Objektkurzbeschreibung
Gebäude 98 ist ein dreigeschossiges Fabrikgebäude, das im Ersten Weltkrieg als Munitionsfabrik diente. Es fügt sich städtebaulich in die vorhandene Struktur ein, steht parallel zu Gebäude 96 und nimmt auch dessen Kubatur auf. Die Fassaden wurden das Nachbargebäude in roten Ziegelsteinen errichtet. Somit zeigt Gebäude 98 äußerlich eine traditionelle Bauweise, was die Anklänge des Burgenstils unterstützen. Im Inneren wurden die damals neuesten technischen Möglichkeiten der Stahlbetonkonstruktion eingesetzt. Durch das Zitierten der Kubatur und der Ziegelaußenwände mit historischen Rückgriffen des Burgenstils vor dem Hintergrund der Erbauung von 1914 und der modernen Innenkonstruktion, interpretiert der Bau den Typus Stockwerksfabrik des 19. Jahrhunderts neu. Die Idee der Bauakademie wird hier in unmittelbare Nähe zu einem traditionell gebauten Fabrikgebäude des 19. Jahrhunderts einem Fabrikgebäude gegenübergestellt, das den Beginn der Moderne aufzeigt. Der Materialwechsel von Putz und Stein innerhalb der Wandfläche der Pfeilervorlagen deutet die Auflösung der Fensterlochfassade an, die sich wenige Jahre später mit dem Beginn der Moderne zum Beispiel bei Peter Behrens und der AEG Turbinenhalle darstellt. Das Gebäude wird zu Wohnungen umgebaut.
Projektdaten
Leistung
Bauhistorische Dokumentation
Besonderheit
Durch unser Gutachten konnte das Gebäude 2015 als Einzeldenkmal unter Schutz gestellt werden.
Auftraggeber/Bauherr
Eiswerder Development GmbH & Co.KG
Bearbeitungszeit
2015-16
Architekt
Klaus Meier-Hartmann Architekten, Berlin
Ort
Berlin-Spandau
Adresse
Eiswerderstraße 17, 13585 Berlin